GESCHICHTE UNSERER KOLPINGFAMILIE BIS 1999
Gründung 1913
Im Januar 1913 wurde bereits eine Ortsgruppe des katholischen Arbeitervereins
in Holzhausen gegründet. Aus einem alten Protokollbuch geht hervor, dass der Verein
über harte Kriegsjahre Verbindung hielt zu den Mitgliedern, die im Kriege waren.
Über den Verein gab es Informationen zu aktuellen Fragen wie
Hinterbliebenenversorgung und Kriegsanleihen.
Nach 20-jährigem Bestehen des katholischen Arbeitervereins brach die Zeit des
Nationalsozialismus an. Der Verein wurde aufgelöst, fand jedoch eine Wiederbelebung
in der Gründung eines Gesellenvereines. Es muss der 14. Juni 1932 gewesen sein –
ein genaues Gründungsdatum ist nicht überliefert – als 18 Männer dem Aufruf vom
Gewerbeoberlehrer Fritz Frohns und dem Maurergesellen Johannes Hülsmann zur
Gründung eines katholischen Gesellenvereins in Holzhausen in die Gastwirtschaft
Bartholomäus, dem künftigen Vereinslokal, folgten.
Es wurde festgelegt, dass alle zwei Monate am dritten Sonntag ein Pflichtgottesdienst mit
Kommunionempfang stattfinden sollte. Ein Ausschluss drohte, wenn dieser
Pflichtgottesdienst zweimal versäumt wurde.
Dreimaliges unentschuldigtes Fehlen bei den Versammlungen konnte ebenfalls mit
dem Ausschluss enden.
Vierzehn Tage später – am 28.06.1932 – begann das eigentliche Vereinsleben.
Ein kirchlicher Gründungs-Gottesdienst erfolgte am 17. Juli 1932.
Zunächst wurden durch Wahl die einzelnen Vorstandsposten besetzt, der monatliche
Beitrag auf 50 Pfennig pro Mitglied festgelegt (Erwerbslose 25 Pfennig) und entschieden,
dass alle 14 Tage eine Versammlung im Vereinslokal abgehalten werden sollte.
Ab dem 14.06.1932 – so den Eintragungen laut Protokollbuch – leiteten
Am 13. November 1932 wurde der erste kirchliche Beirat mit Pater Pastor Salvator
gewählt, der maßgeblich am weiteren Ausbau des Gesellenvereinsbeteiligt war.
Ein Tischbanner, geplant von Fritz Frohns und Johannes Hülsmann, sollte von den
Mitgliedern Fritz Schwöppe (Bannertuch) sowie Anton Menkhaus und Konrad Kulgemeyer
(Tischlerarbeiten) gefertigt werden. Man war überzeugt, dass es das schönste Tischbanner
weit und breit sein würde!
Das erste offizielle Stiftungsfest wurde im Januar 1933 gefeiert.
Das Vereinsleben, in dem die Behandlung religiöser Themen, Spiel-, Musik- und
Gesangsabende sowie lehrreiche Vorträge über interessante Bereiche aus Familie, Beruf,
Technik und Politik sich abwechselten, zog in den ersten Jahren weitere, insbesondere
junge Leute, zur Mitarbeit an.
Der Mitgliederbstand wuchs in der Zeit bis zur Machtergreifung der NSDAP 1933
kontinuierlich.
Der Gesellenverein sowie alle katholischen Vereine und Verbände mussten damals
auf Veranlassung des Nazi-Regimes ihre Tätigkeiten einstellen.
Aber gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – es war am 23. Januar 1947 –
riefen drei Kolpingsbrüder alle interessierten Kolpingsbrüder der Pfarrgemeinde
zurWiedergründung eines katholischen Gesellenvereins in Holzhausen und Ohrbeck auf.
Es waren die Kolpingsbrüder:
Anton Menkhaus
Fritz Potthoff
August Brönstrup
Gefolgt waren diesem Aufruf 29 Kolpingsöhne, so steht es im Protokollbuch
dokumentiert.
Da im Zeitalter der wachsenden Industrialisierung die handwerklichen Berufe
an Übergewicht verloren, wurde der katholische Gesellenverein in
Kolpingsfamilie Holzhausen-Ohrbeck
umbenannt.
Das künftige Versammlungslokal sollte die Gastwirtschaft Potthoff sein.
Das Kolpingbanner war während der Wirren des Krieges in der Pfarrkirche zu
Georgsmarienhütte versteckt worden;
Bernhard Meyer und
Heinrich Wöhrmann
konnten es wieder beschaffen.
Zum ersten Mal – nach langer Zeit des Schweigens – erklangen , wenn auch sehr zaghaft
wieder die alten Kolpinglieder.
Der neugewählte Vorstand mit Pater Leonard Brinkmann als Präses
Bernhard Meyer als Senior
Johannes Elixmann als Altsenior
und Hans Potthoff als Vizepräses
ging mit großem Elan an die Arbeit.
Die Jungkolpinger Josef Hölscher und Friedel Lauxtermann
wurden dem erweiterten Vorstand als Beisitzer zugeordnet.
Vereinsgründungsfest
So konnte dann bereits am 4. Mai 1947 das offizielle Wiedergründungsfest im
großen Saal Bartholomäus gefeiert werden.
Durch die erfolgreichen Tätigkeiten der hiesigen Kolpingsfamilie wuchs die
Mitgliederzahl erfreulicherweise ständig an. So zählte der Verein, der im Gründungsjahr
1932 mit 18 Männern begann, 1947 bereits über 50 Mitglieder.
Nach weiteren 10 Jahren, 1957,, waren es schon an die 120 Mitglieder.
1972 überstieg die Mitgliederzahl die Marke 200;
Gruppe Kolping 50 und
Gruppe Altkolping 159.
Erstmalig gab es weibliche Mitglieder.
Im Jahr 1977 haben sich insgesamt 33 Mitglieder neu angemeldet, davon 29 Frauen.
Der Grund für diese große Anzahl von Neuanmeldungen lag in der Tatsache begründet,
dass jetzt auch Frauen die Möglichkeit besaßen, in einer Kolpingsfamilie Mitglied zu werden.
Im November 1980 stand Osnabrück ganz im Zeichen des Papst-Besuches.
Wir Kolpinger aus Holzhausen und Ohrbeck hatten uns an den Ordnungsdiensten beteiligt.
Im Laufe des Jahres 1991 entwickelten sich erste Kontakte zur Kolpingsfamilie Chemnitz mit
Besuchen in Chemnitz und Gegenbesuchen in Holzhausen.
Erneut konnte eine Hundertschwelle übersprungen werden:
1982 zählten wir 325 Mitglieder,
davon Gruppe Kolping 30
und Gruppe Jungkolping 79
und Gruppe Erwachsene 216
Die Zahl der weiblichen Mitglieder betrug inzwischen 76
Die Kolpingfamilie Holzhausen-Ohrbeck feierte ihren 60. Geburtstag 1992
im kleinen Rahmen.
Die Gründung der Stiftung Kolping 2000 erfolgte im November 1992
nach einer Idee des verstorbenen Vorsitzenden Hans Tegeler.
In den Jahren 1993 bis 1999 schrumpfte die Mitgliederzahl stetig.
Waren es noch zum Ende 1992 330 Mitglieder
so standen zum 31.12.1999 303 Mitglieder
“ in den Büchern“.
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